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Blogbeitrag

Wann wird etwas zu einer psychischen Störung?

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Zunächst einmal gilt es zu beschreiben, was eine psychische Störung eigentlich ist. Denn wir gehen umgangssprachlich sehr lapidar mit dem Begriff Störung um.

Eine psychische Störung hat einen Krankheitswert. Das bedeutet: der Mensch leidet unter dieser Störung oder andere leiden unter seinem krankhaften Verhalten.

In der klinischen Psychologie ist es aber nicht wie bei einem Beinbruch. Das Röntgenbild zeigt den Bruch, die Diagnose und Therapie liegen auf der Hand. Es ist nicht leicht, ein der Klassifikation entsprechendes psychisches Störungsbild zu diagnostizieren, weil die Psyche eben sehr komplex ist und sich hinter manchen offensichtlichen Verhaltensweisen oft ganz andere Dinge verbergen können. Zudem sind viele Menschen schauspielerisch talentiert, sodass gewisse psychologische Testverfahren nicht das messen können, was sie eigentlich messen sollten.

In der klinischen Psychologie braucht es neben dem theoretischen Wissen eine Menge Erfahrung, um Menschen in ihrer Symptomatik gut beschreiben zu können. Schließlich geht es nicht nur darum, jemandem per Diagnose einen Stempel aufzudrücken, sondern eine passende Intervention/Therapie zu finden, die das Leid lindert oder mit Hilfe des Betroffenen sogar heilt.

Gestört ist nicht gleich gestört

Nicht alles, was wir bei Menschen persönlich als gestört betrachten und beurteilen, ist auch im klinischen Sinne eine Störung mit Krankheitswert. Andersherum gibt es viele Menschen, die unter ihrer Störung selbst nicht leiden und daher auch keinerlei Sinn darin sehen, sich therapieren oder helfen zu lassen. Das macht es im sozialen Feld oft nicht leicht, wenn Menschen mit gestörten Wahrnehmungen, Denkprozessen und Emotionen aufeinandertreffen.

Hingegen wenden sich viele Menschen an PsychologInnen und TherapeutInnen, die sich zwar unwohl, traurig oder belastet fühlen, die aber wenig bis gar keine der psychischen Krankheitsbilder nach ICD 10 erfüllen. Da muss man schon etwas diagnostizieren wollen, um der Therapie einen offiziellen Rahmen zu geben. Traurige Phasen hat jeder. Die Frage ist immer: wie lange hält so eine Phase an? Ist sie eines kritischen Lebensereignisses geschuldet? Inwieweit beeinträchtigt sie das alltägliche Leben, Empfinden und Verhalten? Und inwieweit ist etwas für die Person selbst oder andere gefährlich?

All diese Kriterien sind bei psychischen Diagnosen wichtig und dennoch werden jährlich unzählige Menschen mit Diagnosen in jahrelange Therapien geschickt, die oft von Psychopharmaka begleitet sind. Ein oftmals teuflischer Kreis von Abhängigkeiten, auf psychischer und körperlicher Ebene.

Nicht jeder, der gestört ist, empfindet sich selbst auch so

Andere Personen, die mit ihrem Verhalten und Empfinden durchaus andere schädigen, fallen teilweise durch das Raster und können fernab jeglicher Diagnose ihr „Unheil“ treiben. Wo kein Kläger, da kein Richter gilt auch für diesen Typus, der aufgrund mangelnder Selbstreflektion gar nicht erkennen kann, was er/sie bei anderen anrichtet. Zwangstherapie gibt es eben nur, wenn selbst- oder fremdschädigendes Verhalten vorliegt. Das ist relativ :).

Brauchen wir eigentlich immer eine Diagnose?

Wenn wir einmal von den schwerwiegenden Krankheitsbildern wie Borderline-Störung, Schizophrenie und Wahnstörungen abrücken (um nur ein paar zu nennen), bleiben in Kapitel V der ICD 10 unzählige Möglichkeiten, einen Menschen in psychisch gestörte Kategorien einzuteilen. Ist das denn notwendig? Wenn man eine Therapie auf Krankenkasse durchführen möchte, geht kein Weg an einer Diagnose vorbei. Schließlich bezahlt die Krankenkasse nur, wenn auch eine nachgewiesene Krankheit vorliegt und Therapie = Heilbehandlung notwendig macht. Alles andere fällt unter psychosoziale Belastung und kann durch Präventionskurse oder eben durch eigenverantwortliche Gesundheitsfürsorge behandelt werden.

Ist erst einmal eine Diagnose gestellt, so hat diese selbst immer auch eine psychologische Wirkung auf die Betroffenen. Manche entlastet es, endlich einen Namen für ihr Unwohlsein zu haben, andere belastet es, weil sie sich in eine Schublade gedrängt fühlen, aus der sie nicht mehr so leicht herausfinden.

In alternativen Verfahren geht es primär nicht um klassische Diagnosestellungen. Hier versucht man, ganzheitlich auf den Menschen zu schauen und die Ursache für sein aktuell leidvolles oder belastendes Erleben und Verhalten zu finden. Die wahrgenommenen oder wahrnehmbaren Symptome werden zwar als Hinweise gesehen, jedoch stellt die Intervention nicht auf ihre Behandlung ab, sondern auf die Behebung der Ursache. Das bedeutet auch, dass so langfristige und nachhaltige Veränderungen im Erleben und Verhalten möglich werden und nicht bei der nächsten Lebenskrise wieder die alten Symptome hervorkommen (müssen). Solche Interventionen, die wir häufig im Life-Coaching finden, werden aber eben nicht von den gesetzlichen und privaten Krankenkassen übernommen. Egal ob sie kurzfristig helfen oder nicht. Was nach diesen Maßstäben nicht anerkannt ist, kann eben auch nicht abgerechnet werden.

Die Frage, die sich jeder, der unter einer psychischen Belastung leidet, stellen darf: wie will ich mir helfen lassen und von wem? Brauche ich eine Diagnose, um mich wohler zu fühlen und ggf. auch krankgeschrieben werden zu können? Möchte ich meinen eigenen Beitrag für meine mentale und körperliche Gesundheit leisten? Was hat dazu geführt, dass ich mich so fühle wie ich mich fühle und möchte ich dieser Ursache wirklich auf den Grund gehen? Die Antworten entscheiden dann über die Suche nach Therapie- und Interventionsangeboten und machen das Finden leichter.

Ein MINDCLEANSE®️ Bewusstseinscoaching wirkt sowohl präventiv als auch regenerativ auf unbewusster und bewusster Ebene. Jede der Coaching-Interventionen basiert auf psychologischen und neurowissenschaftlichen Erkenntnissen und nutzt Psycho-energetische Methoden, um den Klienten die Bearbeitung der Ursachen ihres Erlebens zu ermöglichen. Eine Diagnose im herkömmlichen Sinne gibt es nicht. Dafür jedoch sehr viel Selbsterkenntnis und neue Wege, die eigene Wahrnehmung und das eigene Erleben positiv zu beeinflussen. Schließlich ist das Ziel, sich mit sich selbst und seinem Leben glücklich, wohl und zufrieden zu fühlen. Dafür können die Bewusstseinsarbeit und die Bewusstseinsentwicklung einen guten Beitrag leisten.

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