Stress hat viele Gesichter. Die Entstehungsursachen von Stressreaktionen sind ebenso unterschiedlich wie Menschen auf Stress reagieren. Stressoren kommen sowohl im Arbeits- als auch im Privatleben von Menschen vor und sind sozusagen die Auslöser der unerwünschten Stressreaktion. Man kann sagen, dass eine negative Stressreaktion immer dann entsteht, wenn ein Mensch sich nicht in der Lage fühlt, die Situation zu bewältigen.
Transaktionale Stresstheorie – reichen unsere Ressourcen?
Laut der Transaktionen Stresstheorie (Lazarus & Volkmann, 1984) sind nicht die Reize oder Situationen für die Stressreaktionen eines Menschen verantwortlich, sondern wie ein Mensch diese für sich gedanklich bewertet. In der Bewertungsphase 1 (Primare Appraisal) entscheiden wir im Hinblick auf die uns dargebotene Situation, ob diese eine Bedrohung enthält. Ist hier also eine Gefahr enthalten (für uns, unser Leben, unsere Familie etc.) oder handelt es sich um eine Herausforderung ohne bedrohlichen Inhalt. In der 2. Bewertungsphase entscheiden wir, ob wir in der Lage sind bzw. uns in der Lage fühlen, mit dieser Situation umzugehen und sie entsprechend bewältigen zu können. Dabei prüfen wir, ob unsere Ressourcen (kognitive, emotionale, körperliche Möglichkeiten/Fähigkeiten) ausreichen. Eine Stressreaktion entsteht laut dieser bekannten Stresstheorie immer nur dann, wenn wir nach Prüfung in Phase 2 (Secondary Appraisal) feststellen, dass unsere Ressourcen nicht ausreichen.
Was sind Ressourcen?
Um mit unterschiedlichen Situationen zurechtzukommen, die aus der Umwelt auf uns einströmen, führen wir also wie oben beschrieben zwei Phasen der Einschätzung durch. In Phase 1 entscheiden wir, ob es sich um eine Herausforderung, eine Bedrohung oder einen Schaden für uns handelt. Während die Herausforderung durchaus Neugierde weckt, führt eine wahrgenommene Bedrohung eher zu Angst und Ärger und auch beim erwarteten Schaden oder Verlust kann man von wütenden Emotionen ausgehen.
In Phase 2 führen wir einen „Ressourcen-Check“ durch. Und bei den Ressourcen geht es nicht immer nur um die sogenannten Soft Skills, sondern auch um materielle Ressourcen wie beispielsweise finanzielle Mittel. Natürlich spielen in vielen Situationen auch persönlichliche Ressourcen eine große Rolle wie Intelligenz, Ausbildung und soziale Fertigkeiten, die uns innerlich zu dem Entschluss kommen lassen, ob wir uns in der Lage fühlen, eine Situation zu meistern. Und es werden auch die sozialen Ressourcen überprüft: wer könnte mich unterstützen? Wie bin ich in meinem Umfeld aufgestellt?
Die Medizin der Emotionen
Servan-Schreiber (2006) hat in seinem Buch „Die Neue Medizin der Emotionen“ die positive Wirkung von Emotionen zur Selbstheilung aufgezeigt (zit. nach Uhle & Treier, 2015, S. 376). Laut seiner Erkenntnisse sind Gefühle bzw. Reaktionen wie Ängste, Stress und Traurigkeit (Depressionen) „auch ohne gefährlichen Medikamentencocktail heilbar, wenn man die Kraft seines emotionalen Gehirns positiv nutzt.“ (Servan-Schreiber, 2006, zit. nach Uhle & Treier, 2015, S. 376). Seine Erkenntnisse sind empirisch nachgewiesen und somit können positive Emotionen als eine sehr wichtige Ressource in der wirksamen Stressbewältigung angesehen werden.
Es geht um den die Gesundheit und das Wohlbefinden fördernden Einsatz der eigenen Energie bei der Auseinandersetzung mit den Anforderungen des Alltags.
Kaluza (2014, S. 86).
Selbstregulation als Kompetenz zum Stressabbau
Mit dem MINDCLEANSE® Kurs zur Stressprävention und Stressbewältigung legt das Team der Bewusstseinswandel GmbH nach den aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen den Schwerpunkt auf die Selbstregulation. Wer sich selbst gut führt, geht gut und bewusst durchs Leben, ist Vorbild für andere und kann kompetent mit „Gefahrensituationen“ umgehen.
Sich selbst regulieren zu können, klingt für viele sicherlich etwas seltsam. Und doch kommt es heute mehr denn je darauf an, mit den aus der Umwelt auf uns einströmenden Reizen umgehen zu lernen. Denn wenn wir alles ohne Filter aufnehmen, werden wir und unser inneres Informationssystem überflutet. Selbstregulation beginnt mit einer guten Selbstwahrnehmung und endet mit dem Setzen bewusster Grenzen. Und dazwischen geht es darum, mit aufkommenden Emotionen wie Angst, Hilflosigkeit, Überforderung oder auch Wut und Frust umgehen zu lernen.
Erst wenn du wahrnimmst, wo die Ursachen für deine Stressreaktionen liegen (im Innen oder im Außen), kannst Strategien entwickeln, um sie zu verändern. Sich pauschal gestresst zu fühlen, hilft dabei herzlich wenig. Und da wir Menschen sehr unterschiedlich sind, löst auch nicht jeder objektive Stressor in jedem Menschen eine Stressreaktion aus:). Ein Glück, sonst wären wir alle gleich belastbar oder eben nicht belastbar.
Hier geht es zum Kurs MINDCLEANSE® Stressprävention & Stressbewältigung mit aktuellen Online-Terminen und Terminen in Präsenz am Standort 47906 Kempen. Inhouse-Seminare können jederzeit ebenso durchgeführt werden.
3 Schritte der Stressbewältigung
Mit der Wahrnehmung ist der erste Schritt getan. In Schritt 2 können die Ursachen an ihrer Wurzel bereinigt werden. Je nachdem, was du in Schritt 1 erkannt hast, geht es jetzt darum zu prüfen, ob du die Ursachen instrumentell oder emotional veränderst. Sind es z.B. bedingungsbezogene Ursachen wie zu wenig Zeit, schlechte Kommunikationswege, Informationsmangel, die zu deinen Stressreaktionen führen, musst du deine Priorität auf die Veränderung der Bedingungen lenken (dadurch regulieren sich auch deine Emotionen).
Sind die Stressursachen emotional bedingt, weil du dich eventuell nicht selbst wertschätzen kannst und dich dadurch neuen Aufgaben nicht gewachsen siehst oder es in dir Angst (=Stress) auslöst, wenn du vor einer Gruppe reden sollst, dann darfst du dich um den Ort der Entstehung dieser Emotionen kümmern.
Es ist also nicht unwesentlich zu prüfen, wodurch wir uns gestresst fühlen und ob es eher äußere oder innere Ursachen gibt, die in uns diese Stressreaktionen auslösen.
In Schritt 3 werden vorhandene Ressourcen aktiviert und bewusst gemacht. Denn jeder Mensch, so die Annahme des Teams Bewusstseinswandel GmbH unter Leitung von Julia Bleser, verfügt über eine Menge Ressourcen, die ihm oder ihr gerade nicht zu 100% bewusst sind.
Die meisten Menschen denken bei Ressourcen immer nur an das Offensichtliche, an das, was man uns als Gesellschaft vermittelt hat. Dabei vergessen viele oder haben es vergessen, dass ein Mensch im Laufe seines Lebens durchaus viele Situationen gemeistert hat und diese niemals geschafft hätte, wenn er oder sie nicht über die nötigen Ressourcen verfügt hätte.
Julia Bleser, Geschäftsführerin Bewusstseinswandel GmbH
Stress ist ein Symptom
Stress im Sinne der MINDCLEANSE® Methode wird als Symptom interpretiert. Als ein Signal, dass etwas nicht stimmt und angeschaut werden will. In dem Kurs zur Stressprävention geht es also nicht darum, noch besser, resistenter und aktiver zu werden, sondern in sich hinein zu hören, warum man diese Reaktionen hat und woher diese rühren.
Durch Ablenkung, ein besseres Zeitmanagement, durch kognitive Umbewertungen und mehr Widerstandskraft können zwar augenscheinlich Stressreaktionen reguliert werden, sie sind aber in ihrer Ursache = Verursachung noch nicht behoben. Deshalb setzt dieser Kurs auf die Ursachenforschung für Stress, um dann Bewältigungstechniken zu nutzen, die Emotionen, Verhaltensweisen und Einstellungen verändern.
…und vielleicht müssen manchmal auch grundlegende lebensverändernde Entscheidungen getroffen werden, um dem Stressgefühl ein Ende zu bereiten. Dies gilt für das Privatleben (stressige Beziehungen) genauso wie für das Berufsleben (chronische Unzufriedenheit im Job).
Wir möchten unsere TeilnehmerInnen im Gefühl erreichen und hier die Veränderung anstoßen. Das ist das Leitprinzip der MINDCLEANSE® Methode, die nicht nur bei Stress, sondern auch bei persönlichen Krisen und Lebensthemen wie Paarkonflikten, Trennungen, Verlusten und Neuorientierungen durch eine gezielte Bewusstseinsarbeit erfolgreich zum Einsatz kommt.
Julia Bleser, MINDCLEANSE® Entwicklerin
Sie sind als Institution, Einrichtung oder Unternehmen an einer modernen Stresspräventionsmaßnahme zur mentalen Gesundheitsförderung für Ihr Team oder Ihre MitarbeiterInnen interessiert? Dann schauen Sie sich unsere Angebote für Institutionen an.
Betriebliche Gesundheitsförderung
Weiterbildungen für Fachkräfte und Interessierte aus den Bereichen Coaching, Training, Therapie, Familienberatung, Pädagogik, Sozialpädagogik, Beratung und Human Ressources finden verschiedene Weiterbildungsangebote in unserem Institut für Bewusstseinspsychologie.